Spolien sind im ursprünglichen Sinne Raubgut in Form erbeuteter Waffen – später dann Bauteile, die als Siegestrophäen oder aus dekorativen Gründen wiederverwendet wurden. Heute werden Spolien vor allem intensional eingesetzt. Sie verweisen bewusst auf nicht mehr existierende Gebäude und den historischen Kontext. Aktuell sind sie allenthalben im Gespräch – denn auch die Baubranche beschäftigt sich in Zeiten der Transformation mit sich selbst. Spolien sind auch Identitätsstiftende Elemente, weil sie Zeugnis über Ereignisse und Geschichte, sowie ein anderes Verständnis vom Bauen an sich abgeben. Wir sprechen mit Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier über die Faszination Spolie – anhand von Beispielen aus der Vergangenheit und Gegenwart

Hans-Rudolf hat kürzlich zu dem Themenkomplex ein Buch im Jovis Verlag publiziert (dhttps://www.jovis.de/de/buecher/details/product/spolien.html) das seine lange Historie zu diesem Themenkomplex zusammenfasst. Er lehrt und forscht an der Bauhaus Universität in Weimar mit dem Schwerpunkt Denkmalpflege und Baugeschichte. Es war ein spannendes, tiefgründiges Gespräch zu diesem aktuellen Thema. Wir sehen nun überall nur noch Spolien – wahrscheinlich geht es Euch nach dem Podcast ähnlich.

Musik: Prof. Gerwin Eisenhauer Stimme der Zukunft: Karl Erdmann Special guests: Frank Pötzl und Tina Eriskat Technik/Schnitt/Gestaltung Cover: Thomas Fröhlich Foto: Pietro Fiore